Der Film des Jahrtausends
Wir schreiben das Jahr 2019. Es ist der 23. April. Dieses Datum markiert wohl für viele Nerds und Filmfans einen Höhepunkt, wie es ihn lange nicht gab und geben wird: den Release von Avengers Endgame.
Bild: © Marvel Studios
Kaum ein Film in der Geschichte, dessen Kinostart so heiß erwartet, dessen Plot so lange schon aufgebaut wurde und der auf so hohe Erwartungen trifft. Selbst die zuletzt sehr durchwachsen aufgenommene neue Star Wars Saga, deren Finale uns dieses Jahr auch noch erwartet, verblasst im Schatten des Superhelden-Endspiels.
Und das, obwohl jedem klar ist, dass „Endgame“ nicht wirklich das Ende ist. Am 02. Juli schwingt Spiderman sich einmal mehr über die Leinwand und Sequels für Black Panther und Doctor Strange sind ebenfalls bestätigt. Jeder weiß also, es wird weitergehen mit den Marvel-Helden, allerdings nicht für alle.
Das Ende ist ein Teil des Weges." - Tony Stark
Abtreten werden, zumindest gemäß den öffentlichen Aussagen und bekannten Verträgen, die Ur-Avengers, Captain America und Iron Man. Thordarsteller Chris Hemsworth hat zwar verlauten lassen, dass er Lust auf einen weiteren Film hätte, doch auch sein Vertrag läuft zunächst aus. Damit geht eine Ära zu Ende. Grund genug für Männertränen, wenn ihr mich fragt.
Die Ausgangslage im MCU
Ich glaube die Spoilerwarnung erübrigt sich hier. Wer Infinity War nicht gesehen hat wird sich wohl kaum auf diesen Blog verirrt haben. Außerdem ist er selber schuld.
Thanos, der wahnsinnige Titan, zog von Anfang an die Strippen im Marvel Cinematic Universe. In der Post Credit Szene des ersten Avengers Films in 2012, entpuppte er sich bereits als der wahre Kopf hinter Lokis Invasionsversuch. Immer wieder tauchte er fortan auf, genau wie die Infinity Steine, von denen alle 6 nach und nach den Weg in die Handlung fanden.
In Avengers Infinity War schafft Thanos es dann gegen reichlichen Widerstand, alle 6 Steine in seine Gewalt zu bringen und macht seine Drohung war: Er schnippst mit den Fingern und exakt die Hälfte aller Lebewesen im Universum zerfällt zu Staub. Der Film endet sehr abrupt mit Thanos lächeln beim Sonnenaufgang, im Glauben er habe das Universum von den schwerwiegenden Folgen der Überbevölkerung bewahrt.
Wie man sich denken kann, sind die verbliebenen Helden auf der Erde eher wenig begeistert vom Ausgang der jüngsten Ereignisse. Ant-Man erging es besonders schlecht. Am Ende von Ant-Man and the Wasp begibt er sich erneut in den sogenannten Quantenraum und wartet dort vergeblich darauf, von seinen Freunden Hank Pym und Hope van Dyne wieder herausgeholt zu werden. Diese sind nämlich ebenfalls Opfer des "Snaps" geworden und Scott Lang scheint erstmal verloren (in den Trailern zu Endgame ist er allerdings wieder zu sehen, also scheint er es dort rausgeschafft zu haben).
Worum geht es nun eigentlich in Endgame?
Über den tatsächlichen Plot des Finales hüllt sich ein Mantel des Schweigens. Der erste Trailer verriet absolut nichts, vermittelte nur eine düstere Gänsehautstimmung und folterte jeden Wartenden. Trailer 2 und folgende Clips fügten zur Story Beschreibung lediglich ein paar Nebensätze hinzu.
Die überlebenden Helden wollen ihrem Namen alle Ehre machen: die ermordeten Menschen rächen oder besser noch, Thanos‘ Massenmord rückgängig machen. So weit, so simpel, aber wie genau? Wer etwas tiefer in die Nerdwelt eintaucht stößt schnell auf die großen, gängigen „Fantheorien“, die sich damit beschäftigen, wie genau die mächtigsten Helden der Erde ihr Ziel erreichen könnten.
Die beiden häufigsten genannten Ideen sind zum einen Zeitreisen mithilfe der Quanten Ebene oder die Rückeroberung der Infinity Steine für eine Art „reverse-snap“. Letzteres wird im jüngsten 30-Sekunden-Trailer ziemlich deutlich von Neuzugang Captain Marvel als Plan vorgeschlagen.
Bei einer Lauflänge von 3 Stunden darf man allerdings hoffen oder davon ausgehen, dass es schon etwas komplizierter werden wird und das Regie Duo Anthony und Joe Russo die ein oder andere Überraschung für uns parat haben. Alles andere wäre auch schade.
Mein persönlicher Blick
Ich bin euphorisiert und verängstigt zugleich. Ich möchte den Film unbedingt sehen, fürchte aber das „danach“. Ich glaube nicht, dass ich mich in nächster Zukunft in einer vergleichbaren Weise auf einen Film freuen werde. Gerade die von mir sonst so gehypten Marvel Filme werden für mich an Bedeutung verlieren, fürchte ich. Denn was soll nach diesem gigantischen Pay-Off noch kommen?
Klar, weitergehen wird es, aber das MCU wird nicht (mehr) die emotionale Tragweite haben wie bis hierhin. Die muss es sich erst wieder mit den neuen Figuren und vor allem einer neuen übergreifenden Handlung erarbeiten.
Seit 2008 begleitet mich das MCU und es ist eine alljährliche Konstante, sich auf den nächsten Film zu freuen und bis dahin über den letzten zu sprechen. Für mich endet es heute beim Double Feature, also der Doppelvorführung von Infinity War und Endgame, Stilecht mit Iron Man Shirt und einigen Energy Drinks - Was immer nötig ist.